Kinderbetreuung in Oberösterreich: Eher Bezirksliga als Championsleague


SPÖ-Promberger: „AK-Prüfung der Versorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen zeigt großen Nachholbedarf für OÖ“

 

„Dass die ÖVP in ihrer aktuellen Kampagne damit wirbt, dass sie sich in OÖ die letzten 6 Jahre für die beste Kinderbetreuung eingesetzt hat, ist im Zusammenhang mit der gestern veröffentlichten AK OÖ Bewertung nicht ganz nachvollziehbar“, hält Landesfrauenvorsitzende LAbg. Sabine Promberger fest. Oberösterreich hinkt bei der Betreuung von Kleinkindern im Bundesländervergleich nach und liegt sogar im letzten Drittel. „Das Betreuungsangebot von Unter-3-Jährigen erreicht mit knapp 13 % nicht einmal das Barcelona Ziel der EU (33 %) – von den VIF-Kriterien (Vereinbarkeitsindex für Beruf und Familie) ganz zu schweigen“, stellt Promberger klar und fährt fort: „Den bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuungsangebote hat Landesrätin Hummer in den letzten 6 Jahren zu lange auf der Ersatzbank sitzen lassen! Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“

 

Auch im Unerhört-Projekt nimmt die Thematik der mangelhaften Kinderbetreuungssituation in OÖ einen wesentlichen Teil ein. „Eine der befragten Frauen sagte uns, dass sie es einfach nicht mehr schaffe, Kinderbetreuung und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Krippenplätze im Ort wären rar und die Öffnungszeiten im Kindergarten so, dass nur Teilzeitarbeit in Frage kommt. Selbst da ist tagtäglich Stress und Hetzerei auf der Tagesordnung, um halbwegs pünktlich zu sein!“, berichtet Promberger.

Betrachtet man auch den Kinderbetreuungsatlas, den die AK OÖ jedes Jahr neu auflegt, wird ebenfalls deutlich, wie sehr es an qualitativen Kinderbetreuungseinrichtungen fehlt. In fast 25 % der Gemeinden gibt es kein Mittagessen im Kindergarten, beinahe 22 % der Gemeinden haben kein Betreuungsangebot für VolksschülerInnen. (Quelle: Kinderbetreuungsatlas/AKOÖ Frauenmonitor)

 

„Es ist augenscheinlich, dass Fortschritte hier zu langsam passieren. Die SPÖ hat sich in den letzten Jahren immer wieder vehement für Verbesserungen eingesetzt, zuletzt im Mai mit einem Antrag des SPÖ-Landtagsklubs, das Kinderbetreuungsangebot bedarfsgerecht auszubauen, die überdurchschnittlich hohe Zahl der Schließtage nachhaltig zu reduzieren und das qualitativ hochwertige Hortangebot bestmöglich zu fördern. Leider gibt es hier Versäumnisse in der Arbeit des von der ÖVP geführten Ressorts!“, fordert Landesfrauenvorsitzende LAbg. Sabine Promberger die Landesrätin zum dringenden Handeln auf. „Die AKOÖ Bewertung hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, hier nun schnell und qualitativ aufzuholen!“